Umbau und Sanierung Bestandsgebäude Eisenbahnstraße zur KiTa
2022 | Schliengen
Leistungen: LPH 1 – LPH 9
Baumaßnahme: Umbau und Sanierung
Bauherrschaft: Gemeinde Schliengen
Das Mannhardt Haus in der Eisenbahnstraße 49 in Schliengen soll zu einer Kindertagesstätte umgebaut und saniert werden. Die Kita wird eine VÖ-Kindergartengruppe mit 25 Kindern sowie zwei Krippengruppen mit jeweils 10 Kindern beherbergen. Im Erdgeschoss werden die zwei Krippen untergebracht sein, wobei beide Krippen jeweils einen separaten Schlafraum und einen Gruppenraum haben werden. Die Teeküche und das WC der Krippen werden gemeinsam genutzt. Zusätzlich haben das WC der Krippe sowie die Gruppenräume beider Krippen direkten Zugang zum Garten, wofür ein Wanddurchbruch an der Südfassade für die Krippe 2 vorgenommen wird.
Das erste Obergeschoss wird von der VÖ-Kindergartengruppe belegt. Hier befinden sich ein Gruppenraum, ein Schlafraum und ein Intensivraum mit einer voll ausgestatteten Küche, in der die Kinder zusammen mit den Betreuern kochen und backen können. Hier wird auch mit einem Konvektomat das Mittagessen vorbereitet.
Personal und Leitung sollen das Untergeschoss beziehen, da die Brandschutzbestimmungen eine dauerhafte Nutzung des DGs durch das Personal nicht zulassen. Der Putzraum und die Technikräume werden neu angelegt.
Des Weiteren wird der Partykeller als Bewegungsraum umgenutzt.
Dazu müssen die Holzverschalung an Wänden und Decken, sowie die Theke entfernt, ein neuer Bodenbelag verlegt und ein dezentrales Lüftungsgerät installiert werden. Ebenfalls muss der Raum nun zusätzlich beheizt und gedämmt werden.
Im Zuge des Umbaus wird die Bestandstreppe entfernt und durch einen Anbau an der Nordfassade ergänzt. Die Fläche des alten Treppenhauses wird als Garderobe für die verschiedenen Kindergartengruppen genutzt.
Der Zugang zum Gebäude erfolgt ebenerdig, die Zugangsstufen befinden sich im neuen Treppenhaus neben dem Plattformlift. Die Eignung des Plattformlifts wurde bezüglich der Abmessungen und dem Brandschutz mit Lifta abgestimmt. Der Plattformlift ist eine Hebeanlage und dadurch in den laufenden kosten günstiger als ein Aufzug. Die Barrierefreiheit für die Räume im UG, EG und 1. OG ist somit gewährleistet.
Die bestehende Balkonkonstruktion im 1. OG wird vollständig entfernt und durch eine vorgestellte Stahlkonstruktion mit einer Außentreppe ersetzt. Dadurch wird die Kältebrücke zwischen Baukörper und Balkon vermieden. Über die Außentreppe gelangen die Kinder direkt in den Garten, gleichzeitig wird der zweite Rettungsweg aus dem OG und DG sichergestellt.
Das Satteldach des Gebäudes wird bis auf die Sparren abgebaut, neu gedämmt und verkleidet, um den energetischen Anforderungen zu entsprechen.
Die Decken in der Kindertagesstätte werden mit einer Akustik-Gipskartonlochdecke abgehängt, um den Anforderungen einer Kindergartennutzung zu entsprechen. In die abgehängte Decke werden die Lüftungskanäle und die Elektroinstallation integriert.
Im Untergeschoss muss eine Brandschutzdecke eingebaut werden um die F90 Brandschutzanforderung zu erfüllen.
Die Bodenflächen werden mit neuen Bodenbelägen versehen. Dabei wird, mit Ausnahme vom Dachgeschoss, in allen Stockwerken eine Fußbodenheizung installiert.
Der alte Estrich wird entfernt und Randdämmstreifen sowie Wärme- und Trittschalldämmung eingebaut.
Im Untergeschoss erhalten die neu genutzten Räume eine Feuchtigkeitssperre auf dem Rohboden.
Die alten Fenster des Gebäudes werden durch neue ersetzt, mit Ausnahme der Fenster an der Südfassade, da diese erst vor einigen Jahren ausgetauscht wurden. Um das Gebäude energetisch aufzuwerten, erhält es eine thermische Hülle mit Vollwärmeschutz entlang der Fassade. Zusätzlich wird der Keller im Bereich des Bewegungsraums und der Aufenthaltsräume für das Personal freigegraben und ebenfalls mit Wärmedämmung und Feuchtigkeitssperre zu versehen. Um Kältebrücken zwischen dem gering beheizten Keller und dem Erdgeschoss zu vermeiden, wird an die Decke der restlichen Kellerräume eine Wärmedämmung angebracht.
Die bestehende, mit Schimmel befallene, Innendämmung im UG wird entfernt. Die Wände werden neu verputzt.
Die bestehende Ölheizung wird durch eine Wärmepumpe ersetzt. Aufgrund der nach der Sanierung deutlich besseren Wärmedämmung des Gebäudes kann der Gesamtwärmebedarf annähernd halbiert werden. Die durch die Dachsanierung gesetzlich notwendige PV-Anlage versorgt die Wärmepumpe mit Strom. Die Kindergartenräume im EG und 1. OG, sowie der Bewegungsraum im UG werden über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung versorgt.
Nach der Sanierung erfüllt das Gebäude die Anforderungen des GEG 2023 als KFW Effizienzhaus 55EE. Ein Antrag auf entsprechenden Sanierungszuschuss wurde gestellt.